Das Einzelkulturdenkmal wurde 1909 vom Verband der Köche als Kochkunstmuseum und Verbandsgebäude erbaut. Nach dem 2ten Weltkrieg erfolgte die Umnutzung zum Hotel, in den 80er Jahren zum Bürogebäude. Bei diesem letzten großen Umbau wurde 1982 das im Krieg zerstörte Mansarddach als Bürogeschoss wiedererrichtet. Diese Etage und das umgebaute Untergeschoß wurden hierbei im Stil der 80er Jahre modern interpretiert.
Ziel der aktuellen Sanierung war vor allem, die kontrastierenden Stilrichtungen zu vereinen. Daneben sollte die Technik erneuert und das Brandschutzkonzept umgesetzt werden. Dem Altbau wurde hierzu seine schlichte bauzeitliche Eleganz zurückzugeben.
Das reduzierte aber präzise Dekor des Altbaus wurde wieder herausgearbeitet. Teppichböden, Raufasertapeten und abgehängte Decken wurden entfernt, die historischen Treppenstufen wurden saniert und ergänzt. Die Böden wurden mit vorgealtertem Parkett und historischen Fliesen erneuert sowie die notwendigen Brandschutztüren mit fein gegliederter Stahlkassettierung ausgebildet.
Die ursprüngliche Farbfassung in Pastell-Tönen konnte anhand von historischen Funden wiederhergestellt werden.
Die Lichtplanung arbeitet mit den bestehenden Leuchten aus den 80er Jahren und erneuerte lediglich deren Lichttechnik. Neue Leuchten wurden - die Altbausubstanz schonend - als Individualleuchten mit Bewegungsmeldern ergänzt.
Der Umbau bindet die moderne Überformung des Vorgängerausbaus aus den 80er Jahren wieder in die gestalterisch starke Bausubstanz des Altbaus ein und feiert in der ressourcenschonenden und nachhaltigen Herangehensweise die Kontinuität als Qualität von Architektur und Stadt. Dem Bauwerk konnte so seine geschichtliche Identität wiedergegeben werden.