Das neudeutsche „Townhouse“ oder etwas traditioneller „städtische Reihenhaus“ ist ein wunderbarer Stadtbaustein, um eine dichte und qualitätsvolle Stadt zu bauen.
Im Laufe der mehr als 100jährigen Geschichte des Hauses ist einiges an Substanz verloren gegangen. Durch gezielte Fassadeneingriffe konnten wir dem Haus sein Gründerzeitgesicht wiedergeben.
Im Inneren haben wir den Anforderungen der bewohnenden Familie an Leben und Arbeiten Rechnung getragen und Modernität und gründerzeitliches Wesen miteinander verbunden. Verlorenes Parkett haben wir durch massive 3,5cm starke Eichendielen aus dem Schwarzwald ersetzt; Tür- und Fenstergriffe anhand alter Modelle nachgestaltet und anfertigen lassen. An anderer Stelle haben wir uns für historisch anmutende Bodenbeläge aus Keramik oder klassische Muster des Jugendstils entschieden, um Lebendigkeit zu erzeugen.
Die wohl größte Veränderung in der Struktur des Hauses fällt nur dem wissenden Betrachter auf: Der Anspruch an die, zur Bauzeit des Hauses eher klein und funktional geplanten Nassräume, hat sich gewandelt. Der höhere Stellenwert der heutigen Zeit verlangt nach mehr Platz, Licht und Komfort. Durch die Verwendung von schönen bauzeitlichen Keramiken in wunderbaren Farben und Glasuren erwecken wir den Eindruck, als wäre der Raum immer schon so gewesen und nur die Badmöbel modernisiert worden.
Im innerstädtischen dichtbebauten Bereich stehend, verfügt das Stadthaus nur über einen kleinen schattigen Garten. Um zusätzlichen Außenraum zu schaffen, wurde der Wintergarten als Sonderelement aufgewertet und mit einem gewissen Fabrikcharme zu einem gemütlichen Aufenthaltsraum gestaltet, der dank sehr guter Isolierwerte der Fenster auch im Winter nutzbar ist.
Im Inneren wurde die historische Treppe fachgerecht unsichtbar um ein Geschoss in das neue Dachgeschoss verlängert und eine Dachterrasse in das Gründerzeithaus eingefügt. Von hier blickt man in die Baumkronen des Innenhofes oder über die Skyline der Stadt.