Lindlarer Freiräume – Zirkuläres Bauen und Klimawandelanpassung im öffentlichen Raum

Städtebaulicher Wettbewerb 2022 1. Preis

mit WGF Objekt Landschaftsarchitekten GmbH, pbo Ingenieurgesellschaft mbH und GEO-NET Umweltconsulting GmbH

Die Gemeinde Lindlar liegt eingebettet in die Kulturlandschaft des Bergischen Landes. Die natürlichen Ressourcen des Landschaftsraums – Wasser, Wald, Grauwacke-Vorkommen – bilden die Basis für eine klimagerechte Stadtentwicklung. Hinzu kommt der Forschungs- und  Entwicklungsstandort :metabolon, der für ressourcenschonendes, zirkuläres Bauen die notwendigen Impulse und Infrastrukturen liefert. Der Entwurf setzt sich zum Ziel, diese guten Voraussetzungen zusammenzuführen, und ein stimmiges städtebauliches Gesamtkonzept für den Ort zu entwickeln. Innovative Planung muss sich nicht zwangsläufig in spektakulären Inszenierungen ausdrücken.  Ziel sollten vielmehr eine intelligente Umsetzung und das Schaffen von attraktiven Stadt- und Landschaftsräumen mit einer hohen Aufenthaltsqualität in einem klaren städtebaulichen Gesamtkonzept sein.

 

Klimaökologie

Ein nachhaltiger Stadtumbau muss der in Zukunft zunehmenden Häufigkeit von Starkregenereignissen und gleichzeitig dem Abpuffern von Temperaturspitzen im Stadtklima Rechnung tragen. Die ‚Schwammstadt‘ kann kurzfristig große Wassermengen aufnehmen, diese an definierten Orten rückhalten und kontrolliert ableiten bzw. versickern. Insbesondere die Bereiche der Kernstadt, die eine Aufenthaltsfunktion aufweisen (Einkaufen, Freisitze, Außengastronomie), sollten eine Hitzeentlastung erfahren. Neben einer Reduzierung der Versiegelung, sind hier vorrangig Verschattungsmaßnahmen, wie großkronige Bäume, sinnvoll umzusetzen. 

Urban Mining und Ressourcenschutz 

Bevor das Recycling als Prozess überhaupt angewendet wird und bevor der Einbau von möglichst ökologischen und Recyclingfähigen Produkten geplant wird, ist unsere Maxime die Entstehung von Abfall und den Bedarf neuer Ressourcen von vornherein auf ein Minimum zu reduzieren. Die leider recht unscheinbare und passiv wirkende Maßnahme der Abfallvermeidung ist auf der anderen Seite die effektivste in Bezug auf das Ziel der Ressourcenschonung. Von daher sind wir in das Konzept gestartet mit der Prämisse, alles was erhaltenswert ist, zu erhalten und Eingriffe minimal invasiv zu gestalten.

 

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